Selbstständigkeit bedeutet Freiheit, aber auch Verantwortung. Als Selbstständige sind wir CEO, Buchhalterin, Texterin und Marketingexpertin in einer Person. Das erfordert Organisation – und Struktur. Selbst als kreative Selbstständige mit einem großen Freiheitsdrang musste ich das feststellen. Auch als Angestellte ist es oft herausfordernd, eine gute Struktur für den Arbeitsalltag zu finden, die nicht stresst, sondern unterstützt.
Weil ich vermute, dass es dir und anderen ganz ähnlich geht, habe ich in diesem Beitrag über gute Routinen einmal meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus den letzten 20 Jahren als Angestellte und Selbstständige gesammelt.
Warum richtig gute Routinen im Arbeitsalltag so wichtig sind
Ohne feste Strukturen kann sich der Alltag in der Selbstständigkeit schnell chaotisch oder erschlagend anfühlen. Denn wenn wir nichts Konkretes vorhaben, entsteht auch nichts Konkretes.
Gerade für kreative, eher introvertierte Menschen können bewusste Routinen zu wertvollen Ankern werden. Sie helfen dabei, Entscheidungen zu vereinfachen, Energie zu sparen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Gerade wenn viele Aufgaben gleichzeitig anstehen, geben sie dir Struktur und Klarheit. Denn: Du weißt, was ansteht, ohne jedes Mal neu überlegen und vor allem neu entscheiden zu müssen. Die passenden Routinen reduzieren Entscheidungsstress und sparen so Energie.
Drei Beispiele:
- Montags um 11 Uhr ist Zeit für deine Buchhaltung. Check.
- Mittwochs um 13 Uhr gehst du zum Pilates. Check.
- Freitags um 15 Uhr triffst du dich mit deiner Freelance-Freundin zum Wochenabschluss. Check.
Mit diesen Routinen hast du drei wichtige Punkte auf deiner To-do-Liste fest eingeplant, die dich weiter bringen: Steuer, Sport, Spaß. Mache sie als Routine unverhandelbar, und du wirst nach ein paar Wochen feststellen, wie gut das tut.
Routinen schaffen auch Vertrauen in dich selbst. Wenn du dir selbst zeigst: „Ich kümmere mich um mich und meine Arbeit“, stärkst du dein Selbstvertrauen. Sie werden damit zu kleinen Erfolgsankern, die dich durch turbulente Phasen tragen können – leise, aber wirksam.
5 gute Routinen für kreative Selbstständige und Angestellte
Routinen gibt es viele, auch Routinen für den Arbeitsalltag. Ich habe fünf, die sich für mich bewährt haben, für dich aufgeschrieben.
Morgenroutine für mehr Ruhe am Tag
Sich morgens hinzusetzen, ein paar Zeilen zu schreiben oder zu lesen und dabei eine Tasse Kaffee zu trinken, nimmt die sonst schnell aufkommende Hektik aus dem Tag. Das müssen keine 30 Minuten sein. Die meisten von uns haben diese Zeit gar nicht inmitten von Familientrubel und Terminen. Aber schon 5 Minuten reichen für einen bewussteren Start in den Tag. Und genau darum geht es.
Wöchentliche Planungssessions
Die Woche montags einmal grob durchzuplanen, wirklich nur grob, bringt Klarheit und Durchblick. So geraten wichtige Termine nicht so leicht aus dem Blick. Falls du schon einmal an einem Mittwoch festgestellt hast, dass du am Freitag einen wichtigen Kundentermin hast, für den es einiges vorzubereiten gilt, weißt du, wovon ich spreche. Denn auch wenn wir es kaum glauben können: Ein Termin, der zwei Monate zuvor vereinbart wurde, kann aus dem Kopf rutschen. Egal wie gut wir organisiert sind.
Fokuszeiten ohne Ablenkung
In einer Welt, in der Ablenkung das neue Normal ist, ist Fokus das neue Gold. Und ungefähr genau so schwer zu finden.
Diese Dinge helfen mir, mich zu konzentrieren:
- Benachrichtigungen aus. Immer. Wirklich immer.
- Smartphone auf „Nicht stören“-Modus. Immer. (Die wichtigen Nummern von Familie, Kunden und Co. kommen trotzdem durch.)
- Smartphone aus dem Blickfeld legen, damit es uns nicht trotzdem ablenkt. Bei mir landet es in einer Schublade.
- Ich nutze das Time-Boxing-Prinzip mit großen Zeitfenstern, damit ich Zeit habe, mich ins Thema einzudenken und einzufühlen. Die Coachin Anne Uhlemann hat übers Time-Boxing einen sehr lesenswerten Artikel mit vielen wissenswerten Fakten geschrieben. Ihre Light-Version vom Time-Boxing ist ein guter Einstieg.
Bewusste Pausen mit Bewegung und/oder frischer Luft
Als Selbstständige oder Angestellte im Home Office das Haus zu verlassen, kann ganz schön tricky sein … Bei mir gab es früher Wochen, wo ich erst am Mittwoch Tageslicht gesehen habe. Das ist nicht gut. Gar nicht gut. Deshalb habe ich irgendwann angefangen mich selbst zu motivieren rauszugehen, indem ich auf Instagram Bilder mit dem Hashtag #dailydoseoftageslicht geteilt habe. Lustigerweise motivierte das dann andere Selbstständige und Angestellte auch – und mich auch noch ein bisschen mehr.



#dailydoseoftageslicht: meine liebste und wichtigste Routine in der Selbstständigkeit
Ich mache zwischendurch auch immer mal wieder Yoga oder Pilates vorm Bildschirm. Nur 15 Minuten können an einem langen Schreibtag einen riesigen Unterschied machen.
Das sind meine Favoriten für eine kurze Bewegungssession zwischendurch:
Mady Morrison: 15 Min. Yoga zum Erden und Zentrieren
Wow. Was für ein Video. Wunderschön kraftvoll und stärkend. Zum Schluss bekomme ich jedes Mal Gänsehaut, denn es endet mit diesen Worten der Lyrikerin Roswitha Bloch: Der Atem der Bäume schenkt uns das Leben. Wow.
Mady Morrison: 10 Min. Office Break ohne Hände
Ein weiterer Favorit von mir ist Mady Morrisons Yoga-Video im Wald. Es ist kurz, knackig und perfekt für zwischendurch. Ganz nebenbei schult es auch noch die Konzentration – und das tut in unserer Welt voller Ablenkungen doppelt gut.
Klarer Feierabend-Ritus
Bevor du den Schreibtisch verlässt, um deinen Feierabend zu genießen, empfiehlt es sich, ein festes Ritual dafür zu haben. Du kannst zum Beispiel den Schreibtisch aufräumen oder die To-do-Liste für den nächsten Tag zu schreiben. Ich persönlich packe meine Notizbücher, Zettel und Co. einfach auf einen Haufen, aber ich gehe meine To-do-Liste und meinen Kalender durch. Dabei markiere ich mir das Thema, das am nächsten Tag für mich am wichtigsten ist. Das gibt mir ein ruhiges Gefühl.
Wie du die gute Routinen findest, die wirklich zu dir passen
Nicht jede Routine passt zu jeder Person. Du hast bestimmt auch schon über die perfekte Morgenroutine gelesen: 5 Uhr aufstehen, meditieren, kalt duschen, Journaling, Sport, grüner Smoothie – und dann produktiv in den Tag starten. Oh ja, das klingt toll, auf den ersten Blick. Aber selbst, wenn man das wirklich versucht, dauert es meist nicht lange, bevor man hinschmeißt. Der Grund: Die Routine passt nicht zum eigenen Rhythmus oder Alltag.
Frage dich lieber, was du brauchst, um dich klar und fokussiert zu fühlen.
Überlege dir lieber, was dir Spaß macht.
Beobachte lieber, was dir Energie gibt.
Teste eine Woche lang eine Mini-Routine. Das kann zum Beispiel morgens 10 Minuten schreiben oder malen bei deiner ersten Tasse Kaffee sein. Dir tut das gut? Alright. Dann mach das weiter und nimm in der Woche darauf noch 10 Minuten Meditation oder Yoga hinzu.
Typische Stolperfallen bei Routinen (und wie du sie vermeidest)
- Zu groß gedacht: Starte klein und realistisch. Lieber drei Minuten als gar nicht.
- Zu streng geplant: Lass Raum für Flexibilität. Routinen dürfen sich verändern. Genauso wie du.
- Vergleiche mit anderen: Deine Routine muss für dich funktionieren. Nicht für Tanja, nicht für Günther, nicht für Ernst.
- Ignoriere Hypes: Man hört immer wieder von tollen Routinen, wie dem 5 a.m. Club oder Eisbaden. Vergiss nie, dass du gar nichts musst, nur weil andere das super finden. Probiere es aus, wenn es dich anspricht, ansonsten ignoriere es.
Astro-Impuls: Was dein Geburtshoroskop über gute Routinen für dich verraten kann
Dein Geburtshoroskop kann Hinweise darauf geben, welche Routinen dir guttun können:
- Eine starke Feuerbetonung braucht Bewegung und Action.
- Stark erdbetone Menschen profitieren von festen Zeiten und Ordnung.
- Bei luftig betonten Menschen darf die Abwechslung nicht zu kurz kommen.
- Bei einer starken Wasserbetonung im Geburtschart sind Ruhe und Intuition essenziell.
Das ist natürlich nur ein Bruchteil der Erkenntnisse, die man aus einem Chart gewinnen kann. In meinem Astro-Mentoring schauen wir genau auf solche Fragen. Denn deine ideale Routine beginnt bei dir.
Das sind meine persönlichen Routinen in der Selbstständigkeit
Kurz vorweg: In meinem Geburtschart sind die Elemente, also: Feuer, Erde, Wasser und Luft, so ziemlich gleich verteilt. Bei mir muss also kein Fokus auf irgendetwas liegen. Aber durch eine starke Betonung des 6. Hauses und gleichzeitig viel Uranus-Energie muss es eine Struktur sein, die wirkt, aber nicht einengt. Eine tägliche Gratwanderung. So viel sei verraten.
Meine Morgenroutine: So starte ich in den Tag
Ich habe schon viel ausprobiert. Eine Weile habe ich mir echt jeden Morgen 30 Minuten Zeit für meine Morgenroutine genommen: 10 Minuten Tageskarten ziehen und schreiben, 10 Minuten meditieren und 10 Minuten Bewegung. Das war einige Wochen auch echt toll, aber irgendwann zu lang für mich. Übrig geblieben sind die 10 Minuten Tageskarten ziehen (Tarot und Astro-Orakel) und schreiben. Dabei trinke ich meine erste Tasse Kaffee und schaue aus dem Fenster.
Meine Abendroutine: So beende ich meinen Arbeitstag
Ich würde gerne schreiben, dass ich meinen Schreibtisch aufräume, aber ich schiebe nur alles zusammen. Ich räume das Geschirr weg, was sich über den Tag angesammelt hat und gehe durch meine To-do-Liste und meinen Kalender. Dabei markiere ich mir die Top 3 Themen für den nächsten Tag. Danach gehe ich eine Runde an die frische Luft, wenn ich das vorher noch nicht geschafft habe.
Meine Routine am Anfang der Woche: Das darf nicht fehlen
Ich plane montags immer grob meine Woche. So weiß ich, was mich erwartet und auf was ich mich freuen kann. Außerdem überlege ich mir die 3 Dinge, an die ich am Ende der Woche unbedingt einen Haken setzen will. Quasi mein Top-3-Projekte. Diese Punkte schreibe ich auf einen Post-it und lege den auf meinen Schreibtisch in Sichtweite. (Sehr viel hilfreicher als das Smartphone an diesem Ort, believe me.)
Meine Routine am Ende der Woche: So kann das Wochenende kommen
Fast so wichtig wie der Start in die Arbeitswoche ist das Ende der Arbeitswoche. Für Selbstständige umso mehr, denn oft genug fällt es ins Wasser.
Das tue ich am Freitag:
- Ich nehme mir morgens Zeit zum Schreiben. Für Blogposts, Instagram-Posts, Morgenseiten.
- Ich lösche die Nachrichten in meinem Spam-Ordner. Ein herrliches Gefühl
- Ich lege die Post ab. Ich öffne also die Briefe und gehe sie durch. Alle. Seit ich wegen einer vergessenen Rechnung eine Mahnung erhalten habe, ist das ein fester Punkt auf meiner Liste.
Ein paar letzte Gedanken zu Routinen in der Selbstständigkeit
Du darfst frei und flexibel arbeiten – und dir trotzdem Struktur schenken. Gute Routinen entstehen übrigens nicht durch Druck und Disziplin, sondern durch die Verbindung mit dir selbst. Wenn du deine Bedürfnisse kennst, findest du Gewohnheiten, die dich durch deine Selbstständigkeit tragen. Und wenn nicht: Ich begleite dich gern ein Stück auf deinem Weg. In meinem Astro-Mentoring können wir uns anschauen, was genau du für eine gute Routine brauchst.
Wenn du dir individuelle Begleitung wünschst, schau dir mein Astro-Mentoring an.
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