Ich liebe Listen, und ich liebe es, zu reflektieren, da darin eine ganz besondere Kraft steckt. Vor allem bei vielen Selbstzweifeln ist es immer wieder gut, sich selbst daran zu erinnern, was man alles schon erreicht hat. Das ist meist sehr viel mehr als man denkt.
Als ich über Judith Peters von der Blogparade „100 Dinge, auf die ich stolz bin“ von Lorena Hoormann erfuhr, musste ich sofort loslegen. Nicht, weil mir sofort 100 Dinge eingefallen wären, sondern weil es mich an mein Erfolgstagebuch und meinen Erfolgeordner auf dem Desktop erinnert hat, die ich seit Jahren führe.
Ob du es glaubst oder nicht: Die machen einen echten Unterschied in meiner Selbstständigkeit. Bewusst und unbewusst. Nämlich immer dann, wenn es nicht ganz so gut läuft. Wie wir alle wissen, tut es das in der Selbstständigkeit ja immer mal nicht.
Da ich die Zahl 44 liebe, habe ich mich auf 44 Dinge festgelegt. Und nun schauen wir mal, was mein Hirn so rausrückt.
Ich bin stolz darauf, dass …
1. … ich diesen Beitrag schreibe und du ihn lesen kannst, denn stolz auf etwas zu sein, liegt mir eher nicht bzw. musste sich über viele Jahre entwickeln. Heute fallen mir ad hoc einige Dinge ein, früher sah das ganz anders aus.
2. … sich meine Leidenschaft zum Schreiben aus dem Kinderzimmer in die Welt hinaus bewegt hat – und ich sie als freiberufliche Texterin zu meinem Beruf gemacht habe.
3. … ich nach dem Abi als Aupair in die USA bin. Trotz großer Bedenken meiner Familie. Es war das größte und schönste Abenteuer, das mich Unzähliges über mich selbst und die Welt gelehrt hat.
4. … ich meine Haare nicht mehr färbe und grau bin. Beste Entscheidung. Für mein Geld- und Zeitkonto.
5. … ich (mittlerweile) zu Aufträgen Ja sage, die mir große Angst machen.
6. … ich meiner Leidenschaft gefolgt bin und mich in die Astrologie eingearbeitet habe, obwohl mein Umfeld das zum Teil recht seltsam findet. Teile meiner Familie sprechen noch immer von Hokuspokus. Tja, es wäre schön, wenn es so funktioniert, aber Spoiler: Tut es nicht.
7. … meine bisherigen Astro-Readings so augenöffnend für die Menschen waren. Ich hätte vorher nie für möglich gehalten, was für einen Effekt diese Art des Sprechens über die eigenen Talente und Herausforderungen haben kann. Das will ich gerne in Zukunft immer mehr erleben – für meine Mentees, aber auch für mich.
8. … ich von 2 x Eierkuchen die Woche auf 2 x im Halbjahr runter bin und mir stattdessen eine gesunde Ernährung angewöhnt habe.
9. … ich den Mut hatte, aus schrecklichen Jobs auszubrechen.
10. … ich schlecht bezahlte Aufträge, also so richtig schlecht bezahlte Aufträge, abgelehnt habe. Wir sprechen da von 35 Euro die Stunde, als Freiberuflerin. Und nein, das ist nicht viel, denn da gehen unter anderem Steuer, Krankenkasse, Miete ab.
11. … ich spontanen Etat-Cuttings von 50 Prozent bei langjährigen Auftraggebern, ausgelöst durch einen neuen Head of, die rote Karte gezeigt habe.
12. … ich 2013 meinen ersten Blog gestartet habe. Er hat diverse Wandlungen durchlaufen, aber existiert noch immer. Gerade führe ich ihn wieder zu seinem Ursprung zurück: Buchblog.
13. … ich mich viele Jahre als Vorleserin in den Bücherhallen Hamburg engagiert habe. Neben meinem hektischen Agenturjob war das alles andere als leicht, aber unglaublich toll.
14. … ich meinen Mopedführerschein trotz irrsinnig vieler Rückschläge doch noch bestanden habe. Gleiches gilt für den Autoführerschein.
15. … mich das Aufwachsen auf dem Dorf nicht davon abgehalten hat, mein Ding zu machen und die Welt zu entdecken.
16. … ich eine so enge Beziehung zu meiner Familie habe, obwohl wir sehr unterschiedlich ticken.
17. … meine Nichte und mein Neffe zu mir zu Besuch kommen. 1 x im Jahr für eine Woche, immer abwechselnd. Meine Tantenqualitäten scheinen nicht schlecht zu sein.
18. … meine Frozen Shoulder (recherchiere das gerne mal, ist kein Spaß, so viel kann ich verraten) mich zwar ausgebremst hat, aber ich das Sportgame nie aufgegeben habe.
19. … ich seit 2021 online Pilates mache und es für mich wegen Schulter etc. individuell anpasse, und es mir egal ist, was irgendwer denkt. (Niemand denkt irgendwas. Ich weiß.)
20. … ich als Aupair mit einem Jeep in den USA durch die Gegend gedüst bin. Ohne Angst. Aktuell fahre ich leider kein Auto.
21. … ich beim Whitewater-Rafting auf einem Fluss in Pennsylvania keine kalten Füße bekommen habe.
22. … ich trotz Angst den Mut zur Selbstständigkeit hatte.
23. … ich meinem Wunsch, Buchhändlerin zu werden, gefolgt bin und eine Weiterbildung plus Aushilfsstelle angetreten habe. Am Ende stellte sich heraus, dass es doch nicht mein Traum war, aber die Erfahrung war ganz wunderbar.
24. … ich langanhaltende Kund*innenbeziehungen habe.
25. … ich als Kind allein ins Ferienlager bin. Schönstes.
26. … ich bei Franz Kafka im Deutschunterricht meine besten Noten bekommen habe, obwohl jede*r gejammert hat. Ich fand ihn toll.
27. … ich meine Magisterarbeit über Shakespeare geschrieben habe, bei dem Professor für Shakespeare.
28. Mit der Note 1,3 als Ergebnis.
29. … ich eine Klausur bei einer Magisterprüfung nach vier Stunden schreiben zerrissen habe, und das Studium trotzdem beendet habe. Mit einem Semester mehr, aber dafür dem besten Semester meines Studiums.
30. … ich nach dem Volontariat aus der Hölle gesagt habe, dass ich nicht weitermache, obwohl ich keinen Job in Aussicht hatte (und dann auch sechs Monate suchen musste).
31. … ich nach dem Volontariat in Hamburg geblieben bin, obwohl das alles andere als leicht war.
32. … ich eine so formschöne Schrift habe, zu der mal gesagt wurde: „Wie kann eine so schöne Schrift so unleserlich sein?“ und „Du kannst das Porto sparen, ich kann die Karte sowieso nicht lesen.“
33. … ich in New York ein Praktikum gemacht habe, das mir morgens Blaubeermuffin und Kaffee am Coffee Truck bescherte.
34. … ich gelernt habe, mir Fehler zu verzeihen, auch wenn es mir schwerfällt.
35. … ich trotz massiver Selbstzweifel immer wieder losgehe.
36. … ich mir Raum für mein Ruhebedürfnis nehme, ohne mich ständig schlecht zu fühlen.
37. … ich langjährige Freundschaften über weite Distanzen hinweg habe.
38. … der letzte Notizbuchkauf drei Monate zurückliegt. (Oh ja, darauf kann man stolz sein!)
39. … ich für das neue Mentoring-Business ein Foto-Shooting gebucht und mich vor die Kamera getraut habe.
40. … ich für das Mentoring-Business die Komfortzone ständig verlasse, aber trotzdem ich selbst bleibe.
41. … meine Website und mein Blog von mir selbst gebaut wurden. Ohne Kurs. Mit WordPress.
42. … meine Kund*innen meist richtig gutes Feedback geben.
43. … dass ich mich gegen die PR und für das Schreiben entschieden habe und dabei geblieben bin. Auch als sich die Anfragen für PR häuften und die Textaufträge ausblieben. Ich bin mir treu geblieben.
44. … dass ich mich entschieden habe, 44 Dinge statt 100 Dinge aufzuschreiben, denn mein Schütze-Merkur möchte sich jetzt dringend einem anderen Thema zuwenden.
Es ist ein wilder Mix. Ein bisschen wie mein Zwillings-Aszendent bei einer Merkur-Uranus-Konjunktion. Ich lieb’s.
Aber jetzt kommen wir zum wichtigsten Punkt: Worauf bist du stolz?
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